In letzter Zeit hat man von der Sandmücke immer häufiger gehört. Leider handelt es sich hierbei um eine recht zweifelhafte Berühmtheit, da die Sandmücke als Krankheitsüberträger bekannt geworden ist.
Es gibt viele Krankheiten, die von Mücken übertragen werden können. Am bekanntesten sind Krankheiten wie Malaria oder auch Gelbfieber. Auch wenn das Dengue-Fieber inzwischen vermehrt in Europa vorkommt, handelt es sich hierbei zum größten Teil um Tropenkrankheiten.
Die Sandmücke kommt allerdings nicht nur in den Tropen vor, sondern ist auch im Mittelmeerraum zuhause und ist auch schon in Süddeutschland gesichtet worden.
Verbreitungsgebiet der Sandmücke
Sandmücken kommen überall da vor, wo die Durchschnittstemperatur nicht unter 10°C liegt. Daher ist man lange davon ausgegangen, dass es in Deutschland keine Sandmücken gibt. Seit 1999 ist die Sandmücke aber auch hierzulande beobachtet worden. Sollten durchschnittliche Temperaturen in der Zukunft noch steigen, könnte sich die Sandmücke auch noch weiter ausbreiten.
Eigenschaften von Sandmücken
Selbst ausgewachsene Sandmücken sind nur bis zu 4mm groß. Die Flügel sind allerdings relativ groß, so dass sie auch als Unterart der Schmetterlingsmücken gelten. Die Mücken sind gelbbraun (was ihnen den Namen eingebracht hat) und beharrt.
Auch bei den Sandmücken ernähren sich genau wie bei den Stechmücken nur die Weibchen von Blut. Die Männchen ernähren sich von Pflanzensäften. Die Eier legen Sandmücken an feuchten Stellen ab. Eine Sandmücke lebt bis zu 40 Tagen und legt nach jeder Mahlzeit bis zu 100 Eier ab.
Der Biss der Sandmücke
Wie auch bei anderen Mücken löst der Biss Hautrötungen und Juckreiz aus. Das eigentliche Problem ist, dass Sandmücken auch Krankheiten übertragen können. Am bekanntesten ist davon die Leishmaniose.
Leishmaniose
Leishmaniose ist eine parasitäre Krankheit, von der Menschen und auch Tiere (besonders Hunde) betroffen sind. Verbreitet ist sie überall da, wo es auch Sandmücken gibt: in den Tropen (besonders in Peru, Kolumbien und im östlichen Afrika) sowie im Mittelmeerraum. Auch in Asien kommt die Krankheit vor.
Es gibt drei verschiedene Arten von Leishmaniose. Bei der inneren Leishmaniose sind die inneren Organe von den Parasiten befallen. Die Krankheit muss behandelt werden, da ohne Therapie ca. 3% der Fälle tödlich enden. Bei der Hautleishmaniose ist nur die Haut von Parasiten befallen und nicht die inneren Organe. Es fängt mit einer Rötung nach dem Stich der Sandmücke an, die dann zu juckenden Knötchen werden und später zu einem schmerzhaften Geschwür. Einige Formen der Hautleishmaniose heilen von selbst wieder ab, während andere behandelt werden müssen. Große Narben können zurück bleiben. Die dritte Form ist die Schleimhautleishmaniose, die hauptsächlich in Südamerika auftritt. Hier sind Haut und Schleimhäute betroffen. Die Krankheit heilt nicht von alleine wieder ab.
Schutz vor Sandmücken
Diese Mücken sind hauptsächlich tagsüber aktiv. Das Haus sollte mit engmaschigen Fliegengittern gesichert werden. In manchen Gegenden macht auch ein Kopfnetz Sinn um sich vor den besonders kleinen Mücken zu schützen. Durch Kleidung können Sandmücken meist nicht durch stechen. Freie Hautstellen sollten aber mit einem Repellent geschützt werden, das DEET als Wirkstoff hat.