Der Mückenatlas ist ein Projekt, in dem mit Hilfe von privaten Zusendungen die Verbreitung der Steckmückenarten in Deutschland erforscht wird. Initiatoren sind das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafsforschung, Müncheberg (ZALF) und das Friedrich-Loeffler-Institut, Greifswald (FLI). Gestartet ist das Projekt im April 2012.
In Deutschland gibt es wenig gesicherte Daten über das Vorkommen der einzelnen Stechmückenarten und deren saisonale und geographische Verbreitung. Diese Informationen sind aber wichtig, da auch hierzulande einige Stechmücken als mögliche Überträger von Krankheitserregern auftreten könnten.
Das Fehlen der gesicherten Daten soll mit diesem Projekt geändert werden. Mitmachen kann jeder! Einfach eine gefangene Stechmücke an die auf der Homepage www.mueckenatlas.de angegebene Adresse einschicken und mit Fundort und Datum versehen. Als Antwort erhält der Einsender Informationen zur Art und Lebensweise der eingesendeten Mückenart. Zusätzlich wird die Mückenart auf einer Karte (dem Mückenatlas) eingetragen (auf Wunsch kann dies auch mit einer Erwähnung des Namens des Finders geschehen).
Laut Fachliteratur sind in Deutschland 46 Arten beheimatet, jedoch wird es schwierig sein, alle Arten auf diese Mitmach-Methode nachzuweisen, denn nicht alle Mücken fliegen die Menschen direkt an.
Forschungsergebnisse
Bis Dezember 2012 sind knapp 2000 Mücken eingesandt worden. Es konnten insgesamt 29 Stechmückenarten in Deutschland belegt werden. Darunter auch einige invasive Arten wie die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus). Diese Stechmückenart kann Erreger des West-Nil-Virus übertragen. Angesiedelt hat diese sich im südlichen Nordrhein-Westfalen und nördlichen Rheinland-Pfalz.