Dengue-Fieber: genetisch veränderte Mücken

In diesem TED talk redet  Hadyn Parry über das gefährlichste Tier der Welt – die Mücke. Es geht darum, wie sich gefährliche Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden (wie Malaria und Dengue-Fieber), immer mehr ausbreiten und was man dagegen tun kann. Das Video geht knapp 14 Minuten und ist leider nur in englischer Sprache verfügbar. Daher haben wir den Inhalt hier noch einmal zusammen gefasst.

Hadyn Parry: Neugestaltung von Mücken um Krankheiten zu bekämpfen

Der Inhalt

Hadyn Parry beschreibt die Mücke als das gefährlichste Tier der Welt. Das liegt daran, dass Mücken mehr Menschen als jedes andere Tier auf der Welt getötet haben. Jedes Jahr gibt es weltweit zwischen 200 und 300 Millionen Fälle von Malaria Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation geht von ca. 1,5 Millionen Todesfällen jährlich aus.

Dengue-Fieber

Allerdings ist Malaria nicht die einzige von Mücken übertragene Krankheit, die eine Bedrohung für den Menschen darstellt. Vor 50 Jahren vor Dengue-Fieber eine noch fast unbekannte Krankheit – besonders im europäischen Raum. Heute gibt es jedes Jahr ca. 50 bis 100 Millionen Infektionen.

Vorkommensgebiete

Dengue-Fieber kommt praktisch im gesamten tropischen und subtropischen Raum vor und betrifft uns Europäer zurzeit vor allem, wenn wir auf Reisen gehen. Beispiele sind die Karibik, Mexiko, ganz Latein-Amerika, Indien, Süd-Ost-Asien, Afrika, … Da es überall die selbe Mücke ist, ist es auch überall die selbe Krankheit.

Symptome von Dengue-Fieber

Die Symptome von Dengue-Fieber sind erst mal grippeähnlich. Die Krankheit kann relativ mild sein, allerdings ist auch nicht selten, dass es zu starkem Fieber, Muskel-, Kopf- und Gelenkschmerzen kommt. Die Muskel verkrampfen sich und es fühlt sich so an, als würden die Knochen brechen. Daher kommt auch der Spitzname der Krankheit „Break Bone Fever“ (Knochenbrecher-Fieber).

Antikörper und neue Infektionen

Nach der ersten Infektion entwickelt man Antikörper gegen den Virus. Das Problem ist aber, dass es 4 verschiedene Sorten des Dengue-Fieber Virus gibt. Während man nach der ersten Infektion immun gegen einen der 4 ist, wird man für die anderen 3 empfänglicher und der Krankheitsverlauf bei einer zweiten Erkrankung ist in der Regel stärker.

Ausbreitung von Dengue-Fieber

Wie konnte sich Dengue-Fieber so schnell ausbreiten? Die Krankheit wird von der Aedes aegypti Mücke übertragen, die aus Nord-Afrika stammt. Während eine einzige Mücke in ihrem Leben nicht weit reist, verbreiten sich ihre Eier und damit ihre Nachkommen als blinde Passagiere z.B. auf Schiffen weltweit.

Warum ist es so schwierig, gegen die Mücken anzugehen?

Es reicht nicht einzelne Mücken zu töten, die gesamte Population muss ausgerottet werden, um den Krankheitserreger einzudämmen. Ausserdem kann man nicht einfach mit Chemikalien auf die Mücken losgehen, da man noch mehrere Aspekte bedenken muss: Das Mittel muss für den Mensch und auch für die Natur ungiftig sein. Es sollte nur diese eine Mückenart töten und nicht einfach alle Insekten. Außerdem muss das Mittel relativ günstig sein, da es viele arme Länder gibt, die besonders mit Dengue-Fieber zu kämpfen haben. Im Augenblick ist der beste Schutz gegen Dengue-Fieber noch ein gutes Mückenschutzmittel.

Ein neuer Ansatz

Es gibt zwei Eigenschaften der Mücken, die sich Forscher jetzt zunutze gemacht haben. Erstens: nur die weiblichen Mücken stechen, die männlichen nicht. Zweitens: die männlichen Mücken sind sehr gut darin, ein Weibchen zu finden. Daher experimentieren Forscher seit 10 Jahren mit genetisch veränderten männlichen Mücken, die zwar nicht direkt steril sind, aber nur Nachkommen zeugen können, die innerhalb kurzer Zeit sterben. Da eine weibliche Mücke bis zu 500 Eier im Laufe ihres Lebens legt, macht es einen großen Unterschied für die Mückenpopulation wenn sich die Weibchen mit diesen genetisch veränderten Männchen paaren. Da die Männchen nicht stechen können, ist die Genveränderung keine Gefahr für den Menschen.

Erste Testläufe

In ersten Testläufen hat sich gezeigt, dass die Population der Mücken innerhalb von 4 Monaten um 85% gesunken ist. Allerdings wurde diese Tests in kleinen Gebieten gemacht. Nun sollen Testläufe auch noch in größeren Gegenden mit mehr Mücken wiederholt werden. Wenn alles funktioniert, könnte diese Methode effektiv und auf einem günstigen und relativ einfachem Weg die Population der Mücke Aedes aegypti eindämmen.